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worühcr man sich selbst nicht so leicht tauschen
kann; ste zwecken alle dahin ab uns das sicherste
Mittel unsrer Glückseligkeit zu verschaffen, in-
dem sie uns zeigen, daß unser wahrer Dorther!
mit der Erfüllung unsrer Pflichten innigst dec,
bunden sey.
Die Moral ist eine nothwendige Folge,
die aus der Gründung der Gesellschaft entspringt,
weil sie das zum Gegenstände hat, was wir an,
dern Menschen schuldig sind. Da nun aber diese
Errichtung der Gesellschaft auf die Rathfchlüsse
des Schöpfers sich gründet, welcher die Men-
schen einander nothwendig machte ; so gehören
auch die Prinzipien der Mora! zu den ewigen
Anordnungen desselben. Darum aber ists eben
nicht nöthig, daß wir wie gewisse Philosophen
daraus die Folge ziehen, die Erkenntniß dieser
Prinzipien seye nochwendig auch die Erkenntniß
Gottes voraus. Daraus würde selbst wider die
Meinung der Theologen folgen, daß die Heiden
von der Tugend keinen Begriff gehabt hatten.
Es ist wahr, die Religion reiniget, und heili-
get die Beweggründe, die uns zur Ausübung
der moralischen Tugenden bestimmen ; allein Gott
konnte was er auch that, ohne sich den Men,
scheu zu offenbaren, ihnen die Rochwendigkeit
 
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