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Alembert, Jean Le Rond d'; Weissegger von Weissenegg, Johann Maria [Übers.]
Des Herrn von Alemberts Anfangsgründe der Philosophie (Band 1) — Wien, 1787

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https://doi.org/10.11588/diglit.22590#0112
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Z
men; es fragt sich, was uns die Philosophie,
und die strengen Gesetze der Gesellschaft erlauben,
oder befehlen. Denn die Anfangsgründe der
Moral müssen für alle Nationen, ja selbst für
die eingerichtet sein, welche das sicht des Glau-
bens nicht erleuchtet hat.
Die Grenzen des absolut Nothwendigen sind
sehr beschränkt; mit ein wenig Gerechtigkeit und
Liedern Sinn gegen sich selbst wird man sie aus-
sinden können. Was das relativ Nothwendige
betrift, haben wir die sicherste Regel um davon
zu urrheilen an der öffentlichen Meinung; sie
wagt die verschiedenen Bedürfnisse jedes Staa-
tes allzeit nach Billigkeit ab. Ein Bürger wür-
de demnach unrecht handeln , wenn er überhaupt
sein relativ Nothwendiges nach dem Beispiele
seines gleichen einrichten wollte: weil bei einer
schlechten Regierung ein an sich selbst wenig ge-
schätzter Staat der Meg des Reichkhums sein
kann, und folglich Niemanden berechtiget, sich
der Reichthümer mit Pracht zu bedienen, die
jener verschaffet hat. Allein den Fehler der Re-
gierung ersetzt die Nation, und sie entscheidet
über das, was einem j.deu zu thun erlaubt ist,
man darf sie nur verstehen wollen.
Im
 
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