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Alembert, Jean Le Rond d'; Weissegger von Weissenegg, Johann Maria [Übers.]
Des Herrn von Alemberts Anfangsgründe der Philosophie (Band 1) — Wien, 1787

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https://doi.org/10.11588/diglit.22590#0114
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HL


val aufiegc. Allein, wenn man dieser seiner
Ber¬

sten Gerechtigkeit schuldig rst. Da nun der reichste
Theil der Gesellschaft 8000 Millionen besitzt; und wir
cmnehmcn , daß ;oc, Livres zu dem absoluten Bedürfnisse
von io Million Menschen hinreichen, die diesen reich,
sie» Theil auemachen, so folget daraus, daß dieser
Theil ZOO« Millionen Nothwendiges, und 5^00 Milli,
onen Uibcrstüssiges hat. Don diesem ttibcrssusse ist er
dem andern Theile roc-o Millionen schuldig ; es ist
demnach das Fünftthcil, welches er dem andern noch-
wendig geben soll. Folglich soll nach gegenwärtiger
Supposition jeder Bürger, der mehr als ;->Q Livres be-
sitzt , scincil Mitbürgern das Fünfttheil seines Über-
schusses nach der strengsten Gerechtigkeit übergeben. Das
gegenwärtige Beispiel ist hier nur ein roher Entwurf
des moralischen Kalküls, den jeder Rechtschaffene vor
Augen haben soll: wir haben dabei angenommen, daß
jeder Arme wenigstens 22» Livres Einkommen!, habe,
allein diese Annahme kann zu hoch sein , wenn ein grosser
Theil im Elende schmachtet; andrerseits haben wir an-
genommen , daß ;oc> Livres für das absolute Bedürfnis'
eines jeden Parrikulärs hinreichen; und diese Supposi-
tion kann in vielen Fallen zu günstig sein, wenn man
auf das Geschlecht, auf die Lcibesbeschaffenheit, auf
die Erziehung, die man erhielt, und die unsre Bedürf-
nisse wider Willen vermehrt, Bedacht nimmt ; aber
noch einmal sagen wir's, daß wir hier nur ein Beispiel
eines Kalküls geben wollten , dergleichen sich jeder Bür-
ger über genauere Data machen sollte; und wir setzen
noch hinzu, daß dieser Kalkül einer der vorzüglichsten
Punkte ist, welche die Moral behandeln soll. Man
kann darans eine Folge ziehen, die besondere Aufmerk-
samkeit verdient: nämlich Laß die öffentlichen Abgaben
Mik
 
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