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Alembert, Jean Le Rond d'; Weissegger von Weissenegg, Johann Maria [Übers.]
Des Herrn von Alemberts Anfangsgründe der Philosophie (Band 1) — Wien, 1787

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https://doi.org/10.11588/diglit.22590#0164
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ihren Ursprung in unsrer eignen Meinung; al-
lein sie sind dessentwegen eben so strenge Tyran-
nen für unsre Ruhe. Alle Unterweisungen der
Philosophie über diesen Punkt werden nur
schwache Heilungsmittel sein, wenn uns die Na-
tur nicht im voraus durch eine Disposition dazu
vorbereitet hat, die hauptsächlich von der Ein,
richtung der Empfindungswerkzeuge abhängc.
Wahr ists , diese entweder moralische, oder
physische Unempfindlichkeit hat das Unbequeme
an sich, daß sie sich zu gleicher Zeit sowohl auf
Die Vergnügen, als auch auf die seiden erstrecket,
und daß sie die einen schwächet, wenn sie die
andern versüssct; gleichwie die äusserste Em-
pfindsamkeit für den Schmerz ebenfalls geschick-
tere Empfindungswerkzeuge voraussetzt, dadurch
Die angenehmen Eindrücke verkosten zu können.
Aus dieser Erörterung sieht man, welche
die vornehmsten Hauptstücke in der Moral des Phi-
losophen sind. Die Moral der Gesetzgeber sowol,
als die Moral der Staaten betrift nur eine ziemlich
kleine Anzahl Menschen,; die Moral des Menschen
und Bürgers interessier jedes Glied der Gesell-
schaft; allein sie haben, wenn man so reden darf,
ss ausgezeichnete, und hervorstechendeZüge, daß
sie jedermann ganz leicht wahrnehm'en kann; die
Mo-
 
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