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Alembert, Jean Le Rond d'; Weissegger von Weissenegg, Johann Maria [Übers.]
Des Herrn von Alemberts Anfangsgründe der Philosophie (Band 1) — Wien, 1787

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https://doi.org/10.11588/diglit.22590#0318
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Z!4
Versuchung andern diesen Kramm von geometri-
scher Wissenschaft Vorzusegen sehr hart, welcher
shne den seser in der Materie zu unterrichten,
welche der Verwand davon ist, nur dazu dient
die mathematischen Kenntnisse des Schriftstellers
zu zeigen. Es herrschet demnach vielleicht der
Kalkulgeift, welcher den Sostemgeist verdräng-
te , seinerseits ein wemg^ zu viel. Denn es gibt
in jedem Jahrhundert einen herrschenden Ge-
schmack der Philosophie; dieser Geschmack bringt
meistentheils einige Vorurtheiie mit sich, und
die beste Philosophie ist diejenige, welche die
wenigsten in ihrem Gefolge hat. Es wäre un-
- gezweifelt besser, wenn sie niemals einem beson-
der« Tone unterworfen wäre; die verschiedenen
Kenntnisse, welche die Gelehrten sich erworben,
und eingefammelt haben, würden mit grösserer
Leichtigkeit untereinander verbunden werden, und
ein Ganzes bilden können. Allein jede Wissen-
schaft scheinet allmählig das Gesetz derjenigen an-
zunehmen, oder abzuschütteln, welche am mei-
sten geehret, oder äusser Acht gelassen werden,
und die Philosophie nimmt die Tünche der Gei-
ster an, welche sich mit ihr abgeben. Vei ei-
nem Methaphysicker ist sie gewöhnlich blos Sy-
stem , bei einem Meßkünstler oft lauter Kalkül.
Die
 
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