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Allgemeine theologische Bibliothek — 1.1774

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[Recensionen]
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[Recensionen I-XX]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22485#0038
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18 lmmanuelis ^loi^manni
in dem neuen angeführt werden. Und hierüber
wollen wir ihm folgende Gcgcnerinncrungen mit-
theilen, und ihm zu wciterm Nachdenken über-
lassen.
Wenn ich einen dogmatischen Schriftsteller
Vor mir habe, dessen Hauptzweck es wenigstens ist,
seine Leser von gewissen Wahrheiten zu belehren,
und von ihrer Richtigkeit zu überzeugen, fo beur-
teile ich ihn allemal nach der Zeit und den Per-
sonen, für welche feine Schrift eigentlich bestimmt
war. Aus diesem Grunde aber erwarte ich nicht,
daß alle feine Beweise die er vorträgt, dem Ges
schmacke und der Denkungsart aller Zeiten und
Personen gemäß seyn sollen. Vielmehr bin ich
zufrieden, wenn dieselben so beschaffen sind, daßste
mit denen zu seiner Zeit allgemein angenommenen
Grundsätzen übercinstimmen: Diese Grundsätze
mögen nun zu meiner Zeit für unrichtig oder rich-
tig gehalten-werden.
Man wende dieses auf den gegenwärtigen Fall
an. Die Apostel schrieben für Juden, die fo an
das Alte Testament gewöhnt waren, daß ste nur
' einen Laut aus dem Alten Testamente hören durf-
ten, fo war ihr Gemüth schon zum Beyfalle gestimmt.
Hierbey kam es nun gerade nicht allemaldaraufan,
daß der Ausspruch des Alten Testaments auch in
dem Munde des Propheten eben den Zweck, Sinn
und Zusammenhang hatte, der zum strengen Be-
weise erfordert wurde; sondern nur darauf, daß
 
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