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Allgemeine theologische Bibliothek — 1.1774

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[Recensionen I-XX]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22485#0081
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über das Christenchum. 6l
Und was soll das überhaupt heißen t „der Wille
muß wollen können, was er will?,- Soll das
überhaupt anzeigen: er muß frey seyn? So ant-
wortet ihm jeder „das ist er schon:-, und: „das
macht auch den Weisen noch nicht aus.„ Und
weiter: wie soll denn der Wille wollen können,
was er will? Soll er solche Gewalt über sich
haben, daß er ganz ohne Antrieb und ohne Be-
stimnumgsgründe seiner Thätigkeiten (Volitionen)
ist? Oder soll nur äußerlicher Zwang ausge-
schlossen seyn ? Oder soll es auf die Abwesenheit
Les innern zugleich gehen ? Und im letzten Falle:
soll er frey von allem innern Zwange seyn? oder
soll nur der aewaltsame Zwang der Leidenschaften,
oder auch der sanfte richtiger Urtheile ausgeschlos-
sen werden? Letzteres ist nicht, kann nicht seyn,
soll nicht seyn. Der Mensch soll wollen lernen,
was sein Verstand gut heißt. Sein Wille soll im-
mer unter der Leitung der Ueberlegung stehen. Die
Weisheit soll die Führerin des Herzens seyn. So
ists bey Gott —- ohne daß er deswegen aufhört
frey zu seyn. Und das ist auch der Mittelpunkt
der menschlichen Ausbesserung, wiefern sie der Grund
unsrer Glückseligkeit wird. Es so weit bringen,
daß man immer dazu geneigt ist, was der Ver-
stand für gut und heilsam erkennt: das ist mora-
lische Güte: das ist Geisteövollkommenheit: das
ist die wahre Freyheit, die den Menschen glücklich
macht. Aber wie gelange ich dahin? Der erste
Schritt ist die Bildung -es Verstandes und die
Reim'-
 
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