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Allgemeine theologische Bibliothek — 1.1774

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https://doi.org/10.11588/diglit.22485#0121
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Bahrdts Kirchengeschichte. 101
gestiegen, und Cärimonien und Aberglaube in der
Kirche nach und nach mit einander verwachsen sind.
Dabey fehlt es freylich nicht an bittern und oft
wiederholten Klagen, über den Stolz, Geitz, und
was zumal spätere Zeiten betrift, Unwissenheit der
Geistlichen von der herrschenden Parthey, die den
großen Namen Orthodoxie auf ihrer Seite hat.
Wir sind dem Herrn Verfasser nicht gut dafür, daß
er über diese seine Unpartheylichkeit Vorwürfe erhal-
ten werde. Wir zwar machen niemand keine, der
sie gehörig cinschränkt. Wir wollen vielmehr ge-
wissen Leuten zur Beruhigung sagen, wie solche
Klagen zu verstehen und anzusehen sind. Einmal
gelten sie erst in den später» Zeiten der Kirche, und
fangen sich eigentlich mit der Regierung Constan-
tin des Großen an. Hernach meynet niemand, der
Herr Verfasser gewiß nicht, daß es unter den
LarchoUcis nicht auch immer noch fromme, gelehrte
und rechtschaffene Leute gegeben habe: sondern es
werden vornehmlich diejenigen Lehrer angestochen,
welche über gewisse dogmatische Subtilitäten und
den Lehrtropuö Lärmen erhüben, Parthie gemacht,
Entscheidung gewagt und andere verfolgt haben,
und daher gemeiniglich auch wieder verfolget wor-
den sind. Diese Art zu handeln aber kann nie ei-
nen guten Begrif von einem Manne erwecken. Da-
bey ist nicht zu leugnen, daß wir insonderheit vom
4 bis 6 Jahrhunderte gar viele Lehrer von diesem
Charakter in der Kirche antreffen. Und das ist
ohne Zweifel den meisten das Bedenklichste dabey.
G z Denn
 
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