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Allgemeine theologische Bibliothek — 1.1774

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[Recensionen XXI-XL]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22485#0185
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An Herrn LavaLer. i6;
„nur. Sie sind Gott lieber, als Sie sich vorstcl-
„len können! Glauben Sie es nur. Können Sie '
„von Ihrer Würdigkeit nicht klein genug, so können
„Sie von Ihrer Würde nicht groß genug denken.
„Sic verdienen nichts und haben alles. Auch der
„kränkste Prinz isi noch Prinz; auch der größte Sün-
„der (und was ist Sünde anders, als Krankheit
„und Verfall der menschlichen Natur) ist Gottes
„Geschöpf. Gott kann seine Geschöpfe nie hassen.,,
Aber wenn Sic nun in der Materie der christ-
lichen Tugend zuviel von sich selbst fordern — wie
ist es möglich, daß Ihr Durst gestillt werden kann?
Doch Sie fordern auch
r. Zu viel in dem Grade. Sie wollen, daß
nicht bloß gute Gedanken, Gesinnungen, Neigun-
gen, Vorsätze, Handlungen — in Ihnen scyn
sollen, sondern Sie verlangen Sie alle im höchsten
Grade der Güte, der Lebhaftigkeit, Stärke und
Untadelhaftigkeit. Und wie Sie es mit dem Gu-
ten machen , so machen Sie es auch nut dem Fehler-
haften. Das soll nicht nur seine Herrschaft und
Gewalt verlohren haben, sondern es soll ganz weg
seyn. Jede Regung eines kleinen Unwillens macht
Ihnen Kummer. Sie nennen jeden kleinen Fehler,
wenn er auch gleich den Augenblick erkannt und wie-
der verbessert wird S. 4z. moralische Dishar-
monie, die Sie erstaunen macht. Sie seufzen
nach der Vollkommenheit nicht eines Menschen —
sondern eines Engels. „Ach es ist, sagen Sic
„S. r r. einem so wohl, wenn er das wirklich iss
L z „wofür ,
 
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