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Allgemeine theologische Bibliothek — 1.1774

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https://doi.org/10.11588/diglit.22485#0304
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baren Ursprung der Religion von Gott geleitet
werden, den jene Beglaubigungsschcine bestätigen.
Er will die Religion nur für mittelbar göttlich
gehalten wissen. Kurz, er will am Ende mehr nicht
haben: als daß die Religion vcrnunftmäßig scyn
soll. —- Ich weis zwar wohl, daß unsre Gottes-
gelehrten dieses Argument von dem inncrn Werthe
der Religion auch als Beweis von der UNMlttej-
baren Göttlichkeit gebrauchen, und ich verwerfe
das nicht gänzlich. Aber ich behaupte doch, daß
cs allein nicht zureichend scyn würde. Denn es
bleibt immer eine Art von Argument r priori —-
womit stch eine res f^i zuweilen wahrscheinlich
machen, aber nicht demonstriren läßt. Und der
unmittelbare Ursprung der Religion ist doch offen-
bar res faäii. Man darf daher auf diesen Beweis
so wenig alles bauen, als er zureicht, einen auch
nur Mittelbar göttlichen Ursprung, in dem Ver-
stände des AgathokleS, zu erweisen. Denn es
war z. E. möglich, daß ein alter Stoiker es in der
Tugend so weit brachte, als mancher unsrer Christen
es in seinem Leben nicht bringt. Und so hätte auch
der Stoiker schließen können: „weil mein Lehrge-
bäude mit allen (von mir) erkannten Vernunft-
wahrheiten übercinkommt, so edel, so erhaben, so
wohlthätig ist, daß es mich und alle, die es stand-
haft befolgen, enthaltsam, beherzt, rechtschaffen,
der Tugend treu, gegen alle Lockungen des niedri-
gen Lasters unbeweglich/ und meine Gelassenheit
und Ruhe unerschüttert macht, so muß es ein
göttliches Lehrgebäude scyn.,.

Und
 
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