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Allgemeine theologische Bibliothek — 1.1774

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https://doi.org/10.11588/diglit.22485#0311
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Philosophische Gespräche. 2yl
weit gegangen, daß jedes Pünctgen, jedes Accent-
gen der Bibel mit Gottes Finger hingemahlt seyn
soll. Und damit haben sie unsre denkenden Köpfe aüfs
rührisch, und den an sich löblichen Vorsatz in ihnen
rege gemacht, diesem Abwege vorzubauen. Aber
eben darüber sind sie aufs andre Extrem gerathen,
daß sie nun das Wunderbare bey dem Ursprünge dec
Religion ganz verwerfen. Sollten wir unfern
wohlmeynenden Rath geben, so wäre es am besten,
wenn beyde Theile zur Mittelstraße zurückkehrten.
Man sieht doch gar deutlich, und es ist in einer s-
wichtigen Angelegenheit wie die Religion ist, garer-
wünscht und beruhigend, daß sich Gott für die ge^
offenbarte Religion oft und augenscheinlich selbst
intereßirt, daß er auf verschiedene Art sich heiligen
Männern unmittelbar offenbart, und durch al-
lerley außerordentliche Wundertaten (darunter die
Auferweckung Jesu freylich die wichtigste ist) ihre
göttliche Sendung beglaubiget hat. Ueber die-
sen Satz, lieben Brüder, laßt uns alle vereinigen.
Alles andere hingegen lasset auf seinem Werthc
oder Unwerthe beruhen. Thut ihr das, so wir-
ble eine Parthey nicht Ursache haben über Natura-
listerey zu schreyen, und über die Abnahme des gött-
lichen Ansehens der Religion bittere Klagen zu füh-
ren, und die andere wird dann hoffentlich auch nicht
mehr in die Versuchung gerathen, alle unmittel-
bare Veranstaltungen, die Gott zur Befestigung
vnserö Glaubens getroffen hat, zu verwerfen und—.
bgs Kind mit dem Bade auszuschütten.

T r

B.
 
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