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Allgemeine theologische Bibliothek — 1.1774

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[Recensionen]
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[Recensionen LXI-LXIV]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22485#0349
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Unterhaltungen für Kranke rc. Z2H
Die erste Betrachtung hat uns am wenigsten
gefallen. Ihr Verfasser, (denn dem Titel nach
haben mehrere an dieser Schrift Antheil) dünkt uns
der schwächste unter den übrrgen — wenigstens in
dieser Schrift — zu seyn. Es ist viel Seichtes und
Fades in seiner Anleitung zum Beten. Gleich
im Anfänge wird der Leser auf eine widrige Art
getäuscht. „Ich denke, heißt es, die Jünger des
Herrn verstunden durch Beten etwas ganz anders,
als wir insgemein Beten heißen; denn so wie die
meisten Leute gewohnt sind zu beten, das hätten die
Jünger gewiß nicht erst lernen müssen/ noch lernen
wollen. Laßt uns sehen, was heißt Beten? Es
heißt: Gott seineNoth und Anliegen mitVertrauen
vortragen, und von ihm Hülfe und alleNothdurft
begehren.,, Da dachte man Wunder, was für ein
besonderer und ausgesuchter Begriff von Beten er-
scheinen würde, den die Jünger Jesu nicht einmal
verstanden haben sollen, und siehe da, die schalste
Definition, die in hundert Moralkompendien steht,
And im Grunde wie die meisten Definitionen dieser
Art falsch und unbrauchbar ist. Denn das ist gerade
nur eine, und wenn maus recht sagen soll, die ge-
ringste Art von Gebet: wenn ich Gott nur um die
Zuwendung eines Guten und um die Abwendung
eines Uebels anflehe. Dasjenige Gebet, worin»
ich Gott für seine Wohlthaten danke, seine Liebe
und übrigen Vollkommenheiten preise , ihm mei-
ne Empfindungen des Vertrauens, der Ergebung
und der kindlichen Ehrfurcht vortrage, und meine
und meiner Nebenmenschen allgemeine Wohlfahrt
X 5 ihm
 
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