Allgemeine theologische Bibliothek (2.1774)

4 Ourkü propkotae ^inores.
gorie dieser Namen auf die Abgötterei) des jüdi-
schen Volks deutet.
Kap. 2, i. ^rgue kamen ali^uan^o kuwrum—I
Hier hat sich Hr. Dathe nicht aus den Schwierig-
keiten zu helfen gewußt, welche die unerwartete An-
kündigung besserer Zeiten verursacht, und daher sein
alic^uanäo willkührlich eingeschoben. Aber
er durfte sich nur erinnern, daß hier gerade eine
von denen Construkrionen ist, wo zwcy den Vor-
und Nachsatz machen, so würde es ihm in die Au-
gen gefallen seyn, daß sein tarnen vergeblich sey.
Wir wollen die Gedanken von v. 9. an hersetzen, wie
sie folgen. „Nenne sie Loammi; denn mein Volk
„soll aufhören mein Volk zu fcyn. Und wenn sie
„denn (im Exilio) sich werden gemchret haben —-
„(tn h. nach langer Zeit, wenn von denen in die
„Gefangenschaft geratenen schon Kinder undKin-
„deskinder da seyn werden) so sollen sie in eben dem
„Lande, wo zu ihnen gesagt wurde: „mein Volk soll
„aufhören mein Volk zu seyn,, wieder Kinder (Un-
„terthanen) des wahren Gottes heissen.,,
V. g. vocare frarres veKros meum populum—
Dieß wird wohl schwerlich jemand so verstehen, wie
es der Prophet verstanden hat. Erstlich ist es an
sich zu wörtlich übersetzt. Es sollte in der Ver-
bindung dem eine emphatifchereJdee beygclegt
worden seyn. Ferner sollten die beyden Glieder,
die nur nach dem Genius der hcli äischen Dichter
getrennt werden/ in eins zusammengezogen werden,
da man offenbar stehet, daß Hoseas beyde Zeners
Brüder, —- Schwestern wählt, um die
An-