Allgemeine theologische Bibliothek (2.1774)

iOO Biblischer Geschichtskatechismus.
Sodann heißt es: „Wer sind die vortreflichen
„Männer, durch welche uns rc. A. Moses und die
„Prypheten, welche theils unter göttlicher Einge-
„bung, theils unter göttlicher Leitung diese Gc-
„ schichten und Lehren ausgeschrieben haben. „ Hier
gefälltes uns zwar, daß der Verfasser nicht allen
alten Schriftstellern eigentliche Inspiration beylegt.
Allein wir zweifeln, ob eö rathfam war, Kinder
auf diesen subtilen und polemischen Unterschied zu
führen. Da der Vers, einmal selbst in der Vor-
rede eingesteht, daß die Beweise für die Göttlichkeit
der Offenbarung das letzte in dem Kinderunterrichte
feyn müßten, so sollte er auch den Begriff der
Göttlichkeit bis dahin verspätet, und sich begnüget
haben, zufagen: „welche auf göttlichen Befehl ge-
„schrieben haben;,, hiernächst würden wir hier noch
die Frage hinzugefügt haben: „Was waren diePro-
pheten für Männer?,, Die Antwort darauf ist auch
Kindern faßlich. Und es ist nöthig, daß Kinder
in Zeiten von falschen Begriffen dieser Art ent-
wöhnt, und'zu den wahren Begriffen angeführt
werden, weil ihnen diese das Lesen der Bibel erleich-
tern, und manche in der Folge entstehende Schwie-
rigkeiten selbst heben.
Die folgende Frage S. z. „wo fängt MoseS
„die — biblische Geschichte an? A. mit der Schö-
„pfung der Welk.,, Hier sollte nun gleich der
Vcrfaffcr weiter gefragt haben: „Warum? und
„was hakte Moses bey dieser Geschichte für eineAb-
„sicht?,. Die Antwort auf diese Frage, von
einem Kenner gegeben, würde das Kind, wenn es
bey spätem Jahren, bald alberne Erklärungen der
mosaischen Schöpfungsgeschichte, bald Einwürfe
gegen