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Allgemeine theologische Bibliothek — 2.1774

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https://doi.org/10.11588/diglit.22487#0182
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174 Kings Gebräuche und Cerimonien der rc.
rühmet er Redlichkeit, Bescheidenheit, Simplicitäk
der Sitten, Strenge in der Lebensart. Vor ihre
Religion und Gebräuche seyen sie zwar fast zu sehr
eingenommen, doch nicht so, daß sie außer ihrer
Gemeinde keine Seligkeit hosten. Zn Anfang die-
ses Jahrhunderts seyen frcylrch allzuviele — als wie
wenn nicht schon ein einiger zu viel wäre, — in
eben dem Grade der Unwissenheit und wahrscheinlich
auch dem Trunk ergeben gewesen, als die niedrigen
und ungelehrten Geistlichen noch jetzo sind. Ihre
Gelehrsamkeit seye größtentheils eingeschränkt, in-
dem sie sich auf ihre Profeßion legen. Doch ver-
stehen sie lateinisch, griechisch, einige auch hebräisch.
Das mag nun eben, nach dem übrigen zu urtheilen,
nicht viel seyn,und wir werden beynahe mißtrauisch,
ob Hr. King selbst gefühlt habe, wie viel darzu ge-
höre, diese Sprachen zu verstehen. Sie seyen in der
Kirchengeschichte, in den Altertümern und den
Kirchenlehrern sehr belesen — vermuthlich, wie es
uns wenigstens bey dem Hrn. D» vorgekommen ist,
meist aus dem von ihnen so hochbewundertcn Bing-
Ham. — Die beste Entschuldigung ist ohne Zweifel
diese, daß sic mit dem äußeren Gottesdienst so viel
zu thun haben, daß ihnen keine oder wenige Zeit
zum Studieren übrig bleibt. Was den der rußi-
schen Kirche sonst zugeschriebenen Aberglauben be-
trifft, so beschuldiget zwar der Herr D. King so-
wohl den Verfasser der Lerimoniss et Loutumes ke-
Ügieules, als die allgemeine Welthistorie billig, daß
sie die Icrthümer nnd Verleumdungen anderer ge-
treulich nachgeschrieben haben: doch scheinen die
Epempet, die er verbringt, theils Satyren zu feyn,
die er nicht als Geschichte zu widerlegen hatte, theils
gesteht er die Sachen selbst, wiewohl nur von dem
niedrigsten Pöbel, zu. Das
 
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