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Allgemeine theologische Bibliothek — 2.1774

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https://doi.org/10.11588/diglit.22487#0210
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2O2 Zachüriä christliche NeligionsgeschichLe.
andrer Dinge mit Vorkommen, die gar nicht zur Sa-
che gehören, und die gerade an diesem Orte nicht be-
wiesen werden sollten. Zweytens führt Hr. Z. alle
seine Beweissprüche nicht auöLutherö Bibel,sondern
nach seiner eigenen Übersetzung an. Diese ist also
erstlich dem Kinde fremd, und macht es ihm schwer,
einen solchen Spruchs« behalten. Und hernach ist
selbst die Sprache, in welcher Hr.Z. übersetzt, so steif
und für die Ohren eines Kindes so rauh und hol-
pernd, daß cs nimmermehr dergleichen Stellen sich
merken, oder auch nur den Jnnhalt derselben fasten
und verstehen lernen wird. So wird z. E» Hebr.
4, iz. auf folgende Art angeführt: »Gott ist nicht
bas geringste verborgen, (sondern er erkennet alles)
für ihm ist gleichsam alles aufgedeckt und zur schar-
fen Betrachtung dargestellt, ihm, mit dem wir es
als mit unscrm Richter zu thun haben werden.»
Sollte nicht hier dem Kinde Luthers Uebersetzung faß-
licher, sein Ausdruck geschmeidiger, und zum Be-
halten bequemer gewesen seyn? Gewiß würde Hr.
Z. besser gethan haben, wenn er Luthers Übersetzung
gelassen, und, wo es nöthig war, blos verbessert
hätte. — Daß man neue Bibelübersetzungen macht,
zur Privaterbauung für Erwachsene, ist ganz gut
und löblich; ob man aber schon berechtigt sey, in
Lehrbüchern für Kinder, seine eigene Übersetzung ein-
Zuführen, und die alte Kirchenbibel ganz zu verdrän-
gen, das ist eine andre Frage. Drittens — ste-
hen diese angeführten Beweisstellen oft am ganz un-
rechten Orte. So wird z. E. da, wo der Vers,
von dem göttlichen Ebenbilds redet, außer der Stel-
le Eph. 4, rz. 24. die gar keine erweisliche Bezie-
hung auf die Schöpfung des ersten Menschen nach
dem Bilde Gottes hat, der ganze achte Psalm auf-
gestellt,
 
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