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Allgemeine theologische Bibliothek — 2.1774

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[Recensionen]
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[Recensionen LXI-LXXVI]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22487#0212
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204 Sulzers vermischte Phil. Schriften.
gen, von unten auf zu dienen, und sich durch so
viele Schwierigkeiten der Weisheit und Tugend zu
demjenigen Grade von sittlicher Vollkommenheit
durchzuarbeiten, bey welcher er einsi fähig seyn
wird, wahrhaftig glücklich zu feyn? Konnte ihn
Gott nicht gleich in eine vorteilhaftere Lage setzen,
gleich vollkommen nrachen und die Sünde nebst al-
len ihren Folgen verhüten? Und stund das in Got-
tes Gewalt, so sage man, warum er sich dieser Ge-
walt nicht bediente? — Alles was die Herren Sy-
stematiker bisher auf diese Frage geantwortet haben,
giebk dem denkenden Kopfe nicht die mindeste Befrie-
digung. Der eine wählte sich die, der andre jene
Hypothese. Und dem Hrn. D. Bahrdt ist fein Ge-
danke „Gott wollte diese Welt zu einem Schauplatz
seiner erbarmenden Liebe machen,, so gut verun-
glückt, als allen feinen Vorgängern der ihrige. Aber
man lese in diesen Sulzerischen Schriften die neunte
Abhandlung: Versuch über die Glückseligkeit ver-
ständiger TLesen, und lerne von diesem Philosophen,
daß es der Natur eines endlichen Wesens wider-
spricht, gleich mit dem Anfang seines Daseyns das
zu seyn, was es einst werden soll, so wird man,
durch richtige Anwendung der daselbst vorgetragenen
Grundsätze auf obige Fragen, sich jenes Räthsel auf-
lösen und alle Vorwürfe, die unferm anbetungswür-
digen Schöpfer schon so oft darüber gemacht wordey
sind, mit der vollkommensten Selbstberuhigung be-
anrrvor ken lernen. Wir musstn aber beylausig un-
fern Lesern eine Grille sagen, auf welche wir, eben
da wir über jene Fragen spekulirten und sie mit den
Sulzerischen Grundsätzen verglichen, gekommen sind.
Wenn wir jetzt annchmen: Gott konnte endliche
Wesen nicht anders schaffen, als er sic geschaffen
hak,
 
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