Allgemeine theologische Bibliothek (2.1774)

2io Zeibichs vermischte Bettachmngen.
der jüdischen Theologie entlehnte tropische Ausdruck
I Ioh. z. LX 1-ov kiv<r« ein Werkzeug des
Teufels seyn heiße u. s. w. Und über das alles
hatte Hr. D. Ernesti sich nicht einmal herausgelas-
sen. Er hatte blos zu den pöbelhaften Ausdrücken,
(denn das sind obige Ausdrücke gewiß, wenigstens
in unserer Sprache und in dem Sinne, welchen sie
im deutschen haben) -- Freunde des Satans rc.
blos in einer Parenthese den Zusatz gemacht: „da
sey Gott für,, und darüber schrie Hr. Zeibich, als
ob es die ärgste Ketzcrey wäre zu leugnen, daß die
Menschen alle von Geburt Freunde, Werkzeuge
des Teufels sind. Und doch ist er nicht einmal im
Stande durch den geringsten Beweis jene unbeson-
nene Ausdrücke zu vertheidigen, sondern begnügt
sich seinen Gegner darüber anzufahren, daß er bey
Anführung feiner Stelle die Worte „von Natur,,
ausgelassen habe, da doch Hr. Z. fo wenig dabey
verlor, daß dadurch vielmehr der Gedanke noch
weit erträglicher wird. Denn ein unschuldiges
Kind in dem Zustande, wie es auf die Welt kommt,
einen Freund und Werkzeug des Teufels nennen, ist
doch gewiß noch größerer Unsinn, als einen erwach-
senen Lasterhaften mit solchen Namen zu belegen.
Das zweyte was ihm Hr. Ernesti entgegen gesetzt hat-
te, war die vernünftige Antwort: „daß ja Niemand,
der unter dem Weibeösaamen die Nachkommen der
Eva versteht, ihnen allen die Kraft bcylege, der
Schlange den Kopf zu zertreten.,, Und in der
That ist es hier, wie überall, daß etwas von einer
ganzen Gesellschaft prädicirt wird, was von ihrem
vornehmsten Thcile gilt, und was wenigstens die
Bestimmung der ganzen Gesellschaft ist. Daher
der Satz, „die Nachkommen der Eva sollen der
Schlange