Allgemeine theologische Bibliothek (2.1774)

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Der Landprediger.
wenn sie etwas für annehmnngewürdig hasten soll.
Und ich glaube, die Genugtuung ist in der That
eine Sache, bey der man auf den Grund sehen kann,
wenn man nur anders dabey zu Werke gienge, und
nicht forlführc, sie auf solche willkürliche Sätze zu
bauen. Diese Sätze, und besonders die Behauptung
ihrer absoluten Notwendigkeit hat ihr von je her
den meisten Schaden getan, und denkende Köpfe
von ihr abgeneigt gemacht. Man fange nur erst
an, die rechten Absichten, die Gott bey Veranstal-
tung des Erlösungswerkcs hatte, aufzusuchen, und
dieselbe mir der göttlichen Willkühr zu vereinigen;
dabey aber auch den übertriebenen Begriff des vicrrrii
wegzulaffcn, so wird gewiß ein großer Theil der
Zweifier zurückkchren, und in der wichtigen Schrift-
lehre, daß uns Gott um Christi und seines vollkom-
menen Gehorsams willen (den er uns allerdings
zurechnet — aber ohne daß er ein vicarium guiä ist)
begnadigt und selig macht, nichts anstößiges mehr
finden. — Indessen soll durch diese Erinnerung kei-
neswegs geleugnet werden, daß in diesen Rhapso-
dien viel einzeln wahres und überaus lesenswürdi-
geö gefunden werde. Vorzüglich schön ist die An-
merkung, die S. 80. vorkommt: daß es fehlerhaft
sey, wenn man in allen einzelnen Leiden des Erlö-
sers besondere Büssungen suchen und angeben wollte,
welche besondere Sünden er damit gut gemacht habe
u. s. w. Ein güldener Gedanke steht auch S. i O r.
ior. den wir allen Predigern auf das angelegent-
lichste empfehlen.
Auf diese Abhandlungen folgen Beyträge zur
Landpredigerbibliothek, wo die Herausgeber ihren
Mitbrüdern nützliche Bücher^mpfehlcn. — i.Die
Religion