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Allgemeine theologische Bibliothek — 2.1774

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[Recensionen]
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[Recensionen LXI-LXXVI]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22487#0254
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246 Das neue Testament—von Schulz.
erklärenden Übersetzungen in Betracht des obigen
Einwurfs. „Die erklärende Übersetzungen sind
freylich gut, sagt man, aber sie haben doch den F h-
ler, daß sie vorschreibcn, was der Leser in der Ei-
bel finden soll.,, Wir bitten unsre Leser, folgende
Antwort zu beherzigen. Wenn ich von einem Ue-
bcrsetzcr fodere, daß er mir den wahren Gedanken
des Schriftstellers übertrage, fodre ich da wohl et-
was anders, als daß er mir sage, was er nach sei-
ner Einsicht, für die ächten Gedanken des Schrift
sicllers hält?—, Man denke darüber nach, und
gehe nun noch einen Schritt weiter. Wenn der
UeberseAr das nicht thäte, sondern setzte mir einen
rmdeukschen und unverständlichen Ausdruck hin, sag-
te mir aber in Note, was nach seiner Meynung
jener Ausdruck sür Gedanken enthalte: schreibt er
mir da wohl weniger vor, als wenn er das nehm
liche gleich in der Uebersetzung sichtbar machte, was
ep in der Note sagte? Wenn also, seine Meynung
von dem Inhalte einer Stelle sagen, so viel seyn
soll, als dem Leser vorschreiben, was er in jener
Stelle finden soll, so ist ja der Notenmacher und
der Uebersetzer in gleicher Verdammniß. Und man
handelt folglich offenbar unbillig, wenn man den
Uebersetzer, der den Inhalt der Bibel, so wie er ihn
sieht, in der Uebersetzung angiebt, verdammt, und
den Notenmacher oder Kommentator, der oft das
abgeschmakteste Zeua, so wie er es zu sehen glaubt,
der H. Schrift andichtet, lssspricht. Denn sie thun
ja beyde das nehmliche. Und man sage nicht, daß
im leztcu Falle, wenn man die wörtliche Uebersetzung
im Te.rre, d»e Erklärung aber in der Note hak, der
Uebersetzer prüfen und sich sür seinen Irrwegen hü»
len könne, und daß im Gegenkheil dieses im ersten
 
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