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Allgemeine theologische Bibliothek — 2.1774

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https://doi.org/10.11588/diglit.22487#0343
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Nachrichten. zzz
kam <S ausserordentlich zusammen, und verfertigte
beyliegende höchstärgerliche, ehrfurchtswidrige, freche
und sophistische Schrift, welche der Bürgerschaft
vorgelesen werden mußte. Auf die meisten Bürger
machte sie zwar den von dem Ministers gewünsch-
ten Eindruck. Viele aber sahen das Seichte und
Unchristliche derselben ein, und blieben der guten Sa-
che treu. Merkwürdig ist insbesondre, dass als cS
in derselben hieße, wenn man uns unser Gesuch zu-
stünde, so würde man es vor dem Richterstühle Chri-
sti zu verantworten haben, ein ehrwürdiger Mann
auftrat und sagte, daß, wenn er mm sterben sollte,
er Gott bitten würde, ihm das Leben nur noch so
lange zu fristen, bis er zu einer so billigen Sache ja
gesagt hätte. Ucberdicß liefen alle Prediger zu ih-
ren Beichtkindern, denen Sie die Hölle heiß mach-
ten, um sie auf ihre Seite zu bringen. In allen
Gassen der Stadt wurden diese Herren wahrgenom-
men. Hier sähe man einige, die mit einem von hei-
ligem Amtöcifer glühenden Gesichte zu ihren Beicht-
kindern gingen, um den gemeinschaftlichen guten
Zweck zu befördern. Dort erblickte man andre, die
von den ihrigen kamen, zufrieden denselben schon be-
fördert zu haben. Wieder andre schienen theils be?
kümmert, theils aufgebracht zu feyn, weil die ihrigen
ihnen kein Gehör geben und den Schaden Josephs
nicht beherzigen wollten. Götze soll seit der Nieder-
legung seines Senioratö den Ministerialzusammen-
künfren nicht beygewohnct haben: Aber nun, da
man die heilige evangelisch-lutherische Religion in
eine so grosse Gefahr setzen wollte, konnte er es nicht
langer mehr über sein Herz bringen. Er kam, um
sich der Sache Gottes anzunehmen. Er hatte auch
Ursache dazu. Denn dir Calvinisten sind verab-
scheu-
 
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