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Allgemeine theologische Bibliothek — 3.1775

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[Recensionen]
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[Recensionen XXXI-XL]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22488#0097
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Sammlung gottesdienstlicher Lieder. 8 5
Sollten geringere Fehler eine eben so endlose Ver«
stossung nach sich ziehen als die schändlichsten Ver-
brechen; wo bliebe die Gerechtigkeit? Nur die deut«
liehen Sprüche, welche das höllische Feuer für ein
ewiges, nicht bloö äonischcs, sondern im Gegensätze
der Seligkeit, für ein völlig endloses erklären, schei-
nen weder unfern Wunsch, noch besten Grund zu be-
günstigen. Vielleicht kann man von der Erbarmung
Gottes eine einmalige Loslassung der Gefangenen, ei-
ne völlige Begnadigung, erwarten und vermuthen,
obgleich bas höllische Feuer im eigentlichen Sinne ewig,
endlos heißt. Zu einer weitläuftigen Ausführung
ist hier kein Raum: für prüfende Leser stehen viel-
leicht folgende kurze Gedanken nicht am unrechten
Orte. Erstlich: vorausgefezt, daß Gott wirklich un-
aufhörliche Strafen drohet, so versichert er doch
nirgends in der Bibel, wie schon andere angemerkt
haben,' auf ewig seinem Begnadigungsrechte entsagen
zu wollen. Ninive soll untergehen; unbedingt wird
dieses Urtheil ausgesprochen und angekündigr: auf
erfolgte Sinnesänderung folgt dennoch Gnade. Soll-
te man nicht berechtiget seyn, für so viele Millionen
gezüchtigter Menschen gleiche Erbarmung zu erwar-
ten. Allenfalls könnte man einen obgleich schwachen
Grund aus der dunkeln Stelle r Pet. z, 19. u. f.
nehmen. Daß während der Strafe durchaus keine
Sinnesänderung Statt haben könne, ist aus der Bi-
bel schwerlich erweislich. Aber die Weisheit straft
um zu bessern. Zweytenö: vor ihrem Falle genossen
die verstossenen Engel das Anschaucn Gottes, folg-
lich die ewige Seligkeit, welche nach jener ihrer Ver-
stossung nicht aufhörte ewig zu seyn. Das höllische
Feuer hört eben so wenig auf eine ewige Pein zu
seyn, obgleich von Zeit zu Zeit Verdammte )e nach
F z ihrem
 
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