Allgemeine theologische Bibliothek (3.1775)

Kleinere theologische Schriften.

Sabellianer und Patripoffiansr wollten, nicht die
bloße Gottsökraft, mit welcher Gott dm Menschen
Christum zu seinem Amte ausgerüstet hat, wie der
Sseinianer behauptet, nicht ein geschaffener Geist,
wie Arms gekehrt haben soll, nicht ein zwemeö Sub-
jekt in dem gedreyfachken Iehovah, wie die Athana-
sianer meunen, sondern ein Geist, der sein Wesen
aus dem Wesen des Vaters hat, auf eine Art, die wir
nicht gewiß wiffn, die ihn aber weder zum Ge-
schöpf noch zum I-'hovah im eigentlichen Vcrstan-
de ruacht,—- Ein rcirium muß es geben: weil
die beyden andern Vorstellu.ngsarken der Schrift zu-
wider sind. Weder Christus noch die Apostel Ha-
ben je Len Logus für dm eigentlichen Golk ausge-
geben. Das N. T. lehrt so streng als das Alte,
daß Iehovah cm einiger fty. Jesus sagt selbst:
das ist das ewige Leben, daß sie dich der du allem
wahrer Gott bist und— deinen Gesandten erken-
nen. Ioh. !7, z. Ja er redet überall von Gott so,
daß er ihn für höhcr erkennt und seine eigene Ho-
heit und Majestät als eine Sache betracht k, die ec
lediglich dem Vater, keinesweges sich selbst, zu dan-
ken habe.— Daß es aber auch zwischen „ewiger
Iehovah seym, und „geschaffen seyn,, ein rerrium ge-
ben könne. Ließ dürfte wenigstens keiner meiner Le-
ser abzuleugncn wagen, oüne sich der stolzen Einbil-
dung verdächtig zu machen, als ob er mit siinen bla,
den Menschenaugen in das Wesen der Dinge so cin-
schauen könnte, um mit Zuverlässigkeit zu behaup-
ten, „daß es nur zwey mögliche Areen gebe: sein
Wesen zu Haden.,, Und wenn ja einer von ihnen
so verwegen seyn sollte, so würde ich wenigstens sei-
nen Stolz dadurch zu bemüthigen wissen , baß ich
ihn auf solche Analogien führte, aus denen die Mög-