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Allgemeine theologische Bibliothek — 4.1775a

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[Recensionen]
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[Recensionen I-XXII]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22489#0018
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IO

Meiers Be Pachtungen.

Hr. Meier redet nicht von Religion überhaupt,
sondern von der subjemven Religion, d. h. von der
theils theoretischen, theiks vraktischen Religion, wie
sie in jedem einzelnen Benschen wirklich existirt.
So viel einzelne Menschen es giebt, §. z. welche
eine Religion haben, so viel verschiedene wirkliche
Religionen giebt es auch. Es find nicht zwey Menschen
in der Welt, deren wirkliche Religion ganz und völ-
lig einerlcy wäre.
Hier ist nun freylich etwas UebertriebeneS. Hr.
M. rechnet zur wirklichen Religion nicht bloö die
Begriffe des Menschen von Gott und göttlichen
Dingen, sondern auch alle ihre einzelne Handlungen.
Letztere als einzelne Handlungen gehören nicht zur
wirklichen Religion. Denn wenn man auch nicht
blos die Moral, sondern auch ihre Ausübung zur
Religion rechnen will, so kann doch die subjective
oder wirkliche Religion eines Menschen nicht nach
einzelnen Handlungen, sondern nach der Summe
des moralischen Guten, das in und an ihm ist, be-
urtheilt werden. Und nach diesem Masstabe bleibt
zwar immer die Verschiedenheit und Mannigfaltig-
keit der wirklichen Religion groß genung, aber sie
ist doch nicht mehr so ungeheuer groß, als sie der
V. gemacht hatte. Ferner rechnet H. M. zur wirk-
lichen Religion eines Menschen nicht blos die Be-
griffe, sondern auch ihre Zahlen, die Grade ihrer
Deutlichkeit, ihrer Lebhaftigkeit, ihres Gefühls, ih,
res Bewußtseyns in jedem Augenblicke, ihres Ein,
drucks auf Herzrc. Und auch dadurch wird die
Verschiedenheit und Mannigfaltigkeit zu groß und
grösser, als es die Resultate erforderten, die der V.
aus seinen Betrachtungen herlciten wollte. — Selbst
die
 
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