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Allgemeine theologische Bibliothek — 4.1775a

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[Recensionen]
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[Recensionen XXIII-XLIII]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22489#0087
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Predigten von Schimnerer. 79
nahmen uns vor, die sechste, siebente und achte Pre-
digt durchzulestn. Wir wollen also unfern Lesern
sagen, was wir gefunden und beym Lesen angemerkt
haben.
H. S. verläßt, wie eö alle kluge Prediger
thuu sollten, ganz die Sprache des Systems. Er
redet von Verdiensten Jesu um die Menschen. Er
nimmt also dieses Wort in dem gewöhnlichen und
verständlichen Sinne, wie es alle gesunde Schriftstel-
ler, nur unsre ungesunden Systematiker nicht, genom-
men haben. „Jesus Christus, sagt der Verfasser,
har die Menschen durch seine Lehre auf die vollkom-
menste Art unterrichtet; er har sie durch seine Vor-
schriften auf die Wege der Tugend geleitet; er hat
siedurch seinen Tod mit Gott versöhnt oder die Stra-
fen ihrer Sünde aufgehoben. Dieß sind seme Ver-
dienste um die Welt.,, So erweitert sich der Ve-
grif des Verdienstes Jesu und mit ihm der Begriff
des Glaubens oder— d<r Zueignung und Anneh-
mung, seines Verdienstes—- besser: der persönlichen
Theilnehmung an seinem Verdienste. Uns das ist es,
was wir an H. S. vorzüglich loben: so wie wir es
allen unser» Systemen zum größten Fehler anrech-
nen, daß sie die durch seinen Tod gestiftete Versöh-
nung allein ausheben, und die übrigen Wohlthaten
Jesu, auf welche sich doch lediglich die Versöhnung
gründet, und welche die Hauptadsicht Gottes bey der
Sendung Jesu ausmachle, wir meynen die Aufklä-
rung und Heiligung der Menschen; zum Nachrheite
des thätigen ChristenthumS entweder gar übergehen,
oder doch so in Schatten stellen, daß sie von den we°
nigsten Lehrlingen bemerkt, und im gemeinen Unters
richte überall vernachläßigt werden.
In-
 
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