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Allgemeine theologische Bibliothek — 4.1775a

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[Recensionen]
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[Recensionen XXIII-XLIII]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22489#0091
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Predigten von Schinmeier. 8Z
Und hieraus nun lasset uns einige wichtige Folge*
rungen machen.
Ein Mensch kann also auch vor Gott Verdienst
haben.-— Die Tugend giebt ihm dieses Verdienst.
Das heißt, die Tugend ist das, was ihn in Gottes
Augen werth und angenehm macht. Denn die Tu-
gend ist freye Thätigkeit: und sie ist dabey eine Sa-
che, die Gott zum Vergnügen gereicht: die Gottes
Wunsche gemäß ist. Gott wünscht mckn Glück.
Das sicherste Mittel dazu ist Tugend. Ich muß
also Gott gefallen, so bald ich tugendhaft ciu. Ja
diese Tugend ist in mehrerm Betrachte der höchste
Werth, das größte Verdienst— — in
den Augen Gottes. Daß dieser Werth durch die
Verhältnisse, in welche uns der Glaube mit dem
Sohne Gottes fetzt, erhöhet wird, versteht sich von
selbst. Es ist aber nicht bums loci.
H. S. irret also, wenn er dem Menschen Ver-
dienst abspricht. Und er irret noch mehr, wenn er
cs ihm aus dem Grunde abfpricht, weil seine Tu-
gend Schuldigkeit ist.
Die Systeme gehen also ganz vom Sprachge-
brauche ab, und setzen den absurdesten Gedanken an
die Stelle der Wahrheit, wenn sie es für einen der
gefährlichsten Jrrthümer erklären, dem Menschen
Verdienst beyzulegen. So wohl der lateinische
Sprachgebrauch des Worts mereri ist dawider, wie
H. Ernesti und andere Philologen schon oft gezeigt
haben, als auch der deutsche.— Im System
heißt Verdienst, das Recht zum lieben Gott zu sagen
„du mußt!,, Kann man sich was abgeschmackter-
F r den--
 
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