Allgemeine theologische Bibliothek (4.1775a)

§6 Trubin
der arabischen Sprache, deren es jedoch Gottlob heut
zu Tage nicht wenig gi bt, sonderlich angenehm seyn
werde; und warurn sollen wir nun noch die arabi-
sche Sprache mit solchen Grillen beschweren, da wir
froh sind, dieß Joch von der hebräischen ein wenig
abgcschültelt zu haben. Mehr Verdienst hatte die
der Grammatik angehängte Chrestomathie. Wenig-
stens ist sie interessanter und brauchbarer als die bey
der Michaclischen Grammatik befindliche. Wir kön-
nen cs Herrn Michaelis kaum verzeihen, daß er eine
arabische Chrestomathie drucken ließ, ohne etwas bes-
ser- in Händen zu haben, als das, was schon in
Schultens Ausgabe von Erpenii Grammatik gedruckt
war, was noch dazu zum Unterrichte und zum Lesen
für junge Anfänger im geringsten nicht tauglich ist.
Reccnseut hat sich Herrn Hirt'e Chrestomathie mehr-
mals mit grossem Vorthcile bedient, und freut sich,
oben genanntes Buch als die Fortsetzung derselben
dem Publiko anzeigen zu können. Nach Herrn
Hirt's Absicht sollte es anfänglich der zweyte Thcil
seiner Chrestomathie scyn, aber um einiger Leser wil-
len, die ihn, ohne zugleich die Grammatik und Chre-
stomathie mit zu bezahlen, besonders haben wollten,
hat er ihn besonders abdruckcn lassen, und diesen Ti-
tel gegeben. Wir wünschten indessen nicht, daß je-
mand diese Anthologie allein ohne den ersten Theil
lesen möchte, weil wir die in jenem enthaltenen Stü-
cke etwas leichter gefunden haben, als diese. Herr
Hirt thcilt seine Anthologie in vier Classen: (histo-
risch, dogmatisch, poetisch und koranisch. Die hi-
storische Scction enthält i)Abulpharagii Leben Mu,
hammedö, aus Pococks Ausgabe der Dynastien, Ox-
ford! 66z. Wir hätten lieber gesehen, wenn Herr
Hirt Abulsedä Lebensbeschreibung des M. genom-
men