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Allgemeine theologische Bibliothek — 4.1775a

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[Recensionen]
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[Recensionen LXXV-LXXXVIII]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22489#0226
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2-8 Abhandlung von der heil. Schrift.
SemlerS schuld seyn mag,) und in Ansehung der
letztem zweifeln wir, daß die Widerlegungen unsers
Herrn Verfassers jedem Leser Genüge thun werden.
Uns haben sie es nicht gethan. Wir müssen beydcs
zum eignen Nachlesen überlassen, da es ohneVerstümm,
lung keinen Auszug leidet. Wir können uns über-
haupt noch nicht davon überzeugen, daß nun dadurch
so gar viel gewonnen werde, wenn man eine göttliche
unmittelbare Eingebung jedes Gedankens und jedes
Wortes der heil. Schrift behauptet. Die Ursache,
warum man so sehr auf diese Eingebung dringet, ist
doch keine andere, als weil man sonst keine völlige Ge-
wißheit seines Glaubens haben zu können vermeynt.
Wir sehen aber nicht, warum man seines Glaubens
nicht sollte können gewiß seyn, wenn man nur weis,
(und das kann man wissen,) daß den heil. Schriftstel-
lern die von Natur unbekannten und zum Glauben ge-
hörigen Wahrheiten von Gott offenbart worden sind,
und daß sie unter einer beständigen Aufsicht Gottes
gestanden haben. Und wenn sie nun die Glaubens,
Wahrheiten einmal gewußt haben, warum sollten sie
denn dieselben nicht haben durch sich selbst auffchreiben
können? Sind sie denn etwa so abgefaßt, daß man
gar nichts menschliches in ihrem Vortrage wahrneh-
men könnte? Uns deucht, mehr dann zu sehr und zu
viel. Aber wir wollen zugeben, daß alle und jede
Worte, Sylben und Buchstaben unmittelbar von
Gott eingegeben sind: was gewinnet man denn nun
damit für die Gewißheit seines Glaubens mehr, akr
wenn sie von Menschen (denen noch dazu die Wahr-
heiten von Gott offenbart worden sind,) aufgeschrtt,
ben worden sind? Worauf beruhen denn nun itzt die
Lehren unsrer Religion? Nicht wahr, aufdcr Ausle-
gung, welche Menschen (denen man nicht einmal göttl.
 
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