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Allgemeine theologische Bibliothek — 4.1775a

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[Recensionen]
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[Recensionen LXXXIX-LXXXXIII]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22489#0256
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2.; 8 Gesammlete Briefe.
der Schrift koine Verheissungen, welche weiter gehen,
obgleich Gott vielleicht beschlossen hatte, einigen Chri-
sten in spätern Zeiten, auch ohne vorhergehende Ver-
heissung, Wnndergabcn zu schenken. Aber alsdann ist
von dem Daseyn derselben die Erfahrung die einzige
Richterin, und wenn also von ausserordentlichen Ger
bekhserhörungen wahrer Christen jetzt ein Gerücht ent-
stünde: so würden jene Verheissungen uns kein Recht
gehen, die Wahrheit desselben zu vermuthen: sondern
ein jeder Fall bleibt vielmehr der strengsten Un,
ttrsnchung unterworfen. Ich bin nach der sorgfäl-
tigsten Ueberlegung in diesem Gedanken fest. Daß
aber die apostolischen Schriften von den Wundergaben
überhaupt, als von einer unter den Christen gewöhn-
lichen und allgemeinen Sache reden, das kann mich
nicht wieder wankend machen, auch jetzt die Gewöhn-*
lichkeit der Wundergaben bey wahren Christen zu ver-
muthen. Denn obgleich jene Schriften, wie wir jetzt
sehn, nach dem Rathschlusse Gortes bestimmt sind, alle
Zeiten von der altchristlichen Lehre des Glaubens zu
unterrichten: so waren sie doch, nach der Schreibart
und dem Sinne der Verfasser, wie es vor Augen
liegt, nur an damalige Personen und Gemeinen ge-
richtet. Was damals gewöhnlich und allgemein war,
davon ward mit Rechte als gewöhnlichen und allge-
meinen Dingen geredet. Die folgenden Zeiten aber
müssen theils aus dem Hauptzwecke der Lehre des
Glaubens, theils aus der Erfahrung, mit Sorgfalt
beurtheilen, was im Evangelio auch ihnen befohlen
oder verheissen sey. Wenn nun gleich allen wahren
Christen unsrer Zeiten die Wundergaben fehlen: so
sind sie doch erstlich mittelbar von dem heiligen Geiste
belehret, und haben seine Wirkungen, von denen sie
überzeugt sind, als einen Beweis der Wahrheit, und
 
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