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Allgemeine theologische Bibliothek — 4.1775a

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[Recensionen]
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[Recensionen LXXXIX-LXXXXIII]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22489#0282
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274 Versuch über die Religionsgeschjchte.
Erkenntniß einzelner Wahrheiten anfangen, ehe es
mehrere in Verbindung rinsehen lernt. Auch zeigen
sich idm die Dinge nicht siraks von der bequemsten
Seite, sondern oft so, daß sie ihn staunen machen,
und dieß Staunen reizt ihn, weiter nachzudenken.
Aft ists auch bloß das Kleid, worein ein offener Kopf
den einfachsten Gegenstand hüllt, und seinen maul-
fv^rrenden oder grübelnden Brüdern zur Unterhaltung
vorlegt. Itzt erinnere man sich an die Natur der
Rathsel, und an die gemeine Erfahrung, daß ein Volk,
das Zwischen Barbarey und Verfemung mitten steht,
Räthsel (auch Sprichwörter) liebe, und ich habe al-
les gesagt.
Mit den Hieroglyphen schließt der Verfasser.
Sehr übel hak man diese für geheime Zeichen, gehei-
me Kenntnisse gehalten. Aber wenn die Priester ihre
Possen versteckten, war denn nicht schon Überlieferung
zu deren Arrfbehalttmq genug, oder höchstens sorgfältige
Bewahrung von Büchern darüber: Was zwang sie
auf eigne Schriftzeichen dafür zu sinnen? Vielmehr
ist die Sache diese: Jedes alte Volk — Mex-caner
und Chineser so gut als Aegyptier — ehe es für die
Worte Zeichen findet, malt die Dinge selbst. Denk-
male dieser Arr, flößen mit der Zeit, wie alles alte,
desto mehr Ehrfurcht ein, je minder man sie versteht.
Nur daß diese Verdrängung, wie alle Verände-
rung in der Natur, allmählich geschah. -— Daß in-
dessen kein S chriftsteller sie erklärt, ist dem zuzuschrei-
ben, daß in den Jahren die verstreichen mußten, ehe
die Schrift von der Erfindung zum allgemeinen Ge-
brauche in Büchern übergehn konnte, ja eh Ausländer
Aegypten beschreiben, die Hieroglyphe längst vergess
 
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