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Allgemeine theologische Bibliothek — 5.1775

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https://doi.org/10.11588/diglit.22490#0160
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!48 Joh. Georg Gottl. Schwarz
daß in einem Texte, über den man predigen soll,
alles, was man vorzurragen hat, dem ersten An-
blicke nach enthalten sey? Das hab ich in meinem
Leben noch nicht gehört. Genug, wenn die Wahr-
heit, die man zum Hauptsatze macht, darinn ent-
halten ist. Bey Texten, zumal bey solchen, die
nicht in unsrer Wahl stehen, ist es nicht einmal
nörhig, daß der Hauptsatz der Predigt, dem ersten
Anblicke nach darinn liege. Man zeigt das als-
dann durch eine kurze und deutliche Erklärung,
was beym ersten Anblicke nicht in die Augen fallt.
Hier aber harre der Hr. Vers, die Freiheit, einen
Text zu erwählen, in welchem auch, dem ersten
Anblicke nach, vom Eidschwur geredet wurde.
Freylich konnte er einen solchen Text nicht finden,
in welchem der ganze Plan seiner Abhandlung wär
enthalten gewesen. Aber, wie gesagt, das ver-
langt auch niemand. Und so fällt denn auch das
weg, was der Hr. Vers, von einem solchen Texte
weiter sagt, daß uns nämlich derselbe in die Noch-
Wendigkeit setze, Folgerungen zu machen und
Zu zerstreuen. Folgerungen aus dem Texte zu
machen, die ungekünstelt und dem Zuhörer einleuch-
tend sind und zur Hauptsache gehören, das wird
wol niemand tadeln. Aber Folgerungen zu machen,
die von der Hauptsache abführen und den Vortrag
verwirren, von welchen der Herr Vers, eigentlich
redet, das würde freylich rhöricht seyn. Kein Text
fetzt uns in die Norhwendigkeit, dergleichen zu
machen»
 
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