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Allgemeine theologische Bibliothek — 5.1775

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https://doi.org/10.11588/diglit.22490#0201
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189

oder das rothe Buch.
Auf ihren sanften Mutterschoos sich hott.
Und herzt und küßt! Von solcher Unschuld sen
Des Jünglings und des Greisen Herz, das hier
Am Hellen Bach, am blauen Hügel dort
Im Meer der Freuden, das der Vater, Gott,
Für seine Menschen ausgegossen hat,
Schon schöpfen will! O welche Wonne dann,
In seinem hohen Sterngewölbe, Nachts,
Wenn alles still ist, diesen Vater sehn,
Der unser aller Vater ist! —
Was dünkt dich? Leser! Ist dieß nicht em
kindliches Stück aus der reizenden Unschuldswelt/
von jenen patriarchalischen Zeiten, da Menschen
noch vertrauter gegen ihren Gott und zutrauens-
voller gegen seine Liebe waren, als sie jetzt in unsrer
so aufgeklärten, so theologisch verfeinerten, frey
und klugdenkenden Welt sind. Und alle Gedichte,
die hier sind, athmen eben die Einfalt, ebendas
Zutrauen zu Gott, eben die Menschenliebe, und
verschiedene derselben enthalten Erzählungen.
Selbst das Sylbenmaaß (es sind durchaus Jam-
ben) erhöhet die Einfalt, und gibt den Gedichten
mehr erhabene Würde, ohne daß ich sagen könnte,
daß Monotonie statt fände. Freylich, wem; du
alle nacheinander, wie eine Nonne ihre Horaö,
lesen willst, so wird dir manchmal die Monotonie
zuwider seyn. Aber sie sind auch nicht geschrieben,
daß du alle nacheinander geschwind durchlesen sollst,
so wenig, als sie der wackre Verfasser, dem ich
hiemik
 
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