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Allgemeine theologische Bibliothek — 7.1777

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https://doi.org/10.11588/diglit.22492#0024
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i2 Versuch über die dämom'scheLeute,
das Wohl oder Wehe der lebendigen. Sie cnt-
deckt uns eben so wenig das Daseyn gefallener En-
gel , oder deren Kräfte und Verhältnisse. Auf
welchen vernünftigen Grundsätze soll der Philosoph
also die lehre von den Dämonen und ihrer über
die Menschen vermeintlich verübten Tyranney grün-
den? Daß es ihre unerklärliche Wirkungen in
dem System der Natur giebt, berechtiget ihn noch
nicht die wirkenden Kräfte außer den Gränzen der
Natur zu suchen. Die Philosophie, die überall
Gotter und DämonewEinfiuß annahm, ist in den
Zeiten der Unwissenheit und des dümmsten Aberr
glaubens entstanden. Man kannte die Natur nicht,
und wollte doch von ihren Erscheinungen Rechen-
schaft geben; und von dem Volke ist die kehre von
der Influenz höherer Geister, wie alles, was das
Gepräge des Wunderbaren und Uebernatürlichen
hat, von jeher gern angenommen worden. Maur
ner im Gegenthcil von genauerer Bekanntschaft
mit der Natur und von fteyerem Geiste haben das,
was man für dämonische Besitzungen ansah, für
bloS natürliche Krankheit gehalten. Sadducaer,
Epikuräcr, Peripatetiker glaubten nicht-an Dämo-'
neu. Aristoteles, HippokrateS, Celsus, Plotinus
(obgleich ein Plaroniker) sahen alle in der gemeinen
Meinung nichts als die Frucht der Unwissenheit.
 
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