und Gebete für Landleute. 4i
ger und ein gehorsamer nützlicher Unterthan wird.
Das Bewußtseyn, hiezu etwas beygetragen zu ha-
ben, ist Labsal für die Seele.
Der gute Mann, der diese Betrachtungen
und Gebete geschrieben, thut gewiß auch das Sei-
nige dazu.
In dem Vorberichte, den er nur den Geistli,
chen bestimmt hat, sagt er denselben, mit Recht,
daß es gar nicht nützlich für den gemeinen Mann
sey, ihm immer vorzupredigen: Gott habe die
Welt und uns Menschen, hauptsächlich zur
Ehre seines Samens erschaffen. Dieser Satz
ist ungegründet, und bringt ihm Begriffe von Gott
bey, die ihn nicht zur Liebe gegen denselben ermun-
tern, er verleitet ihn hingegen oftmals, zu unedlen
und unwürdigen Vorstellungen von Gott.
Zum Beweise von dem Ungrunde jenes Sa-
tzes, der so vielfältig von der Kanzel gehört, und
in gedruckten Predigten gelesen wird, hätte der
Verfasser auch noch anführen können: daß derselbe
wider die richtigen Begriffe von der unendlichen
Seligkeit und Majestät Gottes streite; denn ist
derselbe wahr: so hat die allerhöchste Seligkeit und
Ehre Gottes durch die Schöpfung der Welt einen
Zusatz bekommen, und ist also vorher nicht ganz
vollkommen gewesen. Dringender zu guten Gesin-
C s nungen
ger und ein gehorsamer nützlicher Unterthan wird.
Das Bewußtseyn, hiezu etwas beygetragen zu ha-
ben, ist Labsal für die Seele.
Der gute Mann, der diese Betrachtungen
und Gebete geschrieben, thut gewiß auch das Sei-
nige dazu.
In dem Vorberichte, den er nur den Geistli,
chen bestimmt hat, sagt er denselben, mit Recht,
daß es gar nicht nützlich für den gemeinen Mann
sey, ihm immer vorzupredigen: Gott habe die
Welt und uns Menschen, hauptsächlich zur
Ehre seines Samens erschaffen. Dieser Satz
ist ungegründet, und bringt ihm Begriffe von Gott
bey, die ihn nicht zur Liebe gegen denselben ermun-
tern, er verleitet ihn hingegen oftmals, zu unedlen
und unwürdigen Vorstellungen von Gott.
Zum Beweise von dem Ungrunde jenes Sa-
tzes, der so vielfältig von der Kanzel gehört, und
in gedruckten Predigten gelesen wird, hätte der
Verfasser auch noch anführen können: daß derselbe
wider die richtigen Begriffe von der unendlichen
Seligkeit und Majestät Gottes streite; denn ist
derselbe wahr: so hat die allerhöchste Seligkeit und
Ehre Gottes durch die Schöpfung der Welt einen
Zusatz bekommen, und ist also vorher nicht ganz
vollkommen gewesen. Dringender zu guten Gesin-
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