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Allgemeine theologische Bibliothek — 7.1777

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https://doi.org/10.11588/diglit.22492#0057
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und Gebete für Landleute. 45
Die Sprache des Verfassers und die ganze
Vorstellungsart der Sachen, ist sehr nach den Be-
griffen des gemeinen Mannes hcruntergestimmet.
Die größte Tugend asketischer Schriften! Nur
aus der vortrestichen Absicht, seinen Lesern recht
verständlich und nützlich zu werden, wird er biswei-
len zu wortreich, wiederhohlt manche Ausdrücke zu
vielmal und fällt auch einigemal ins Platte. Das
letztere ist besonders in der dreyzehnten Betrach-
tung geschehen. In derselben müßte bey dem edlen
Inhalt, der Ausdruck oftmals edler, und die ganze
Vorstellung von dem Leibe des Menschen, sorg-
fältiger dazu eingerichtet worden seyn, daß der
Bauer aus der Betrachtung seines Körpers, Ehr-
erbietung und Dank gegen dessen Schöpfer, wie
die Pflicht, seinen Leib und dessen Gliedmaßen mit
möglichster Fürsorge zu erhalten, gelernet hätte.
Der Philosoph wird zwar S. 109 rc. ernsthaft
bleiben, aber der lesende Bauer wird gewiß sich
ärgern oder lachen. Bey allen Schriften aber
muß der Autor das Publikum bedenken, dem seine
Arbeit gewidmet ist. Vernachläßigt er es, nimmt er
die Leute nicht so wie sie nun einmal sind: so stif-
tet er gewiß den Nutzen nicht, den er würde gestiftet
haben, wenn er sich nach der Denkungsart dersel-
ben mehr bequemt und verleugnet hätte.
Von
 
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