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Allgemeine theologische Bibliothek — 7.1777

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https://doi.org/10.11588/diglit.22492#0266
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254 Philosophische Betrachtung
sr kann also diese Leuten sich nicht zu Freunden ma-
chen und zu seinen Absichten lenken» Hierzu wird
ein anderer erfordert, der sich in die thörichke und
lasterhafte Welt zu schicken weiß, sich nach Erfor-
derung vor dem Ehrgeihigen schmiegen, den Gei-
Zigen von nichtigen Vortheilen und Gewinnsten be-
reden kann, der solchergestalt sich dis Thoren zu
Freunden und Zu seinen Absichten willig machet»
In dieser Fertigkeit bestehet die Klugheit» Sind
die Absichten und die Mitte! des Klugen unsträf-
lich; so kann man seine Fertigkeit eine wahre Klug-
heit nennen: im Gegenthei! ist eine solche Fertig-
keit eine falsche Klugheit. Der Weise schicker sich
nicht zum Klugen, und der Kluge kann kein Weifte
seyn, wie leicht ZU urtheilett» Will der Weift un-
ter Thoren und Lasterhaften seins gute Absichten
glücklich Ausfuhren, muß er sich eines Klugen da-
her) bedienen. Unter den Menschen ist insgemein
beydeö vermischet, dis man für Weift oder für
Klugs hält, daher man auch im gemeinen Leben
Weisheit und Klugheit für gleich bedeutende Worte
achtet, ob sie gleich eigentlich sehr verschieden sind.
Bcy diesen Gedanken des Vers, wollen wirnurdie-
ses einzige anmerken, daß man zwar das Wort
Klugheit nicht leicht von Gott gebrauche, weil da-
mit gemeiniglich ein Nebenbegriffvon List, oder von
eines
 
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