122 Von der Erlösung des Menschen
in einigen Stücken nicht seiner Meynung wäre,
das lob eines wahrheiklieöenden und cinsichts-
vollen Schriftforschers nicht versagen können, son-
dern vielmehr gestehen müssen, daß seine gründ-
liche Gelehrsamkeit ihn in den Stand gesetzt habe,
über diese Hauptlehre der christlichen Religion ein
großes licht zu verbreiten.
Es begreift diese Schrift zwey Abschnitte in sich.
In dem ersten werden, wo nicht alle, doch die vor-
nehmsten Schriftstellen, welche auf die Erlösung
der Menschen sich beziehen, angeführt und, wo es
nöthig ist, erkläret. In dem ersten Kapitel des-
selben kommen die Stellen des neuen Testaments
vor, worum der liebe, Güte, Gnade und Barm-
herzigkeit Gottes gedacht wird, die sich auf z6 be-
laufen. In den über diese Schriftstellen gemach-
ten Anmerkungen wird sonderlich die Frage un-
tersucht, ob ein aufrichtig Bußfertiger von Gott
könne zu Gnaden angenommen werden? Die
Antwort darauf ist: Gott kann nicht mehr von
dem Menschen foderu, als er zu leisten vermögend
ist, er kennet die Schwachheit desselben, wo nichts
vergeben wird, da wird keine Güte bewiesen.
Menschen können von andern durch Bitten und
Thränen und falsche Versprechungen betrogen
werden, Gott aber weiß genau, ob unsere Buße
aufrichtig fty. Es ist also kein Grund vorhan-
den,
in einigen Stücken nicht seiner Meynung wäre,
das lob eines wahrheiklieöenden und cinsichts-
vollen Schriftforschers nicht versagen können, son-
dern vielmehr gestehen müssen, daß seine gründ-
liche Gelehrsamkeit ihn in den Stand gesetzt habe,
über diese Hauptlehre der christlichen Religion ein
großes licht zu verbreiten.
Es begreift diese Schrift zwey Abschnitte in sich.
In dem ersten werden, wo nicht alle, doch die vor-
nehmsten Schriftstellen, welche auf die Erlösung
der Menschen sich beziehen, angeführt und, wo es
nöthig ist, erkläret. In dem ersten Kapitel des-
selben kommen die Stellen des neuen Testaments
vor, worum der liebe, Güte, Gnade und Barm-
herzigkeit Gottes gedacht wird, die sich auf z6 be-
laufen. In den über diese Schriftstellen gemach-
ten Anmerkungen wird sonderlich die Frage un-
tersucht, ob ein aufrichtig Bußfertiger von Gott
könne zu Gnaden angenommen werden? Die
Antwort darauf ist: Gott kann nicht mehr von
dem Menschen foderu, als er zu leisten vermögend
ist, er kennet die Schwachheit desselben, wo nichts
vergeben wird, da wird keine Güte bewiesen.
Menschen können von andern durch Bitten und
Thränen und falsche Versprechungen betrogen
werden, Gott aber weiß genau, ob unsere Buße
aufrichtig fty. Es ist also kein Grund vorhan-
den,