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Allgemeine theologische Bibliothek — 8.1777

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[Recensionen]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22493#0181
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Ueber den Werth der Moral. 177
Ja, da diese Gründe und unsre Pflichten in der
Moral in ihrem natürlichen Zusammenhangs
vorgetragen werden, müssen sie dadurch nothwen-
djg mehr Licht und mehr Stärke erhalten, indem
man alsdann leicht einsieht, daß die Vernach-
läßigung der einen Pflicht die Verletzung der an-
dern befördre, und hingegen die Ausübung der
einen zur Ausübung der andern reihe und er-
muntre.
Auch die falschen Begriffe von unsrer Selig-
keit veranlassen widrige Urtheile von der Moral;
indem man sich jenes Leben als einen unthatigen
Genuß des Guten vorstellt, und nicht überlegt,
daß weder unsre gegenwärtige noch künftige Se-
ligkeit ohne beständige Ausübung des Guten be-
stehen könne. Der wichtige Einfluß der Moral
auf unsre Glückseligkeit wird daher umständlich
angezeigt, und besonders erwiesen, daß der vev
fchiedne Grad unsrer künftigen Seligkeit von
unsrer Vorübung im Guten abhange.
Um die Moral in einen üblen Nuf zu brin-
gen, wendet man zweytens ein, sie stifte den
Nutzen nicht, den man ihr beylegte. Gilt das
aber nicht von allen menschlichen Kenntnissen?
Wer die christliche Glaubenslehre erlernet hat,
wird der darum sogleich ein wahrer Christ, oder
Tl)eol.,öldl. M der
 
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