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Allgemeine theologische Bibliothek — 9.1778

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[Recensionen]
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[Recensionen XXI-XXXI]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22494#0206
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196 Schinmeiers Predigten
Gottheit hat wohl eher sich so feyerlich bey gewis-
sen Veranlassungen erklärt. Die Stimme des
Herrn geht mit Macht, und wenn sie redet, muß
alles schweigen. Welche Verdammungen des
Gewissens müssen die Feinde Jesu nicht hierbey
gefühlt haben. Was sich Besorgnisse müssen nicht
in ihren Gemüthern entstanden seyn, wenn sie
noch zu rühren waren? Aber die Menschen ver-
lieren gar bald den Eindruck der Wahrheit auch
da, wo sie mit Nachdruck spricht. Vornehmlich
diejenigen, die schon oft vergebens ihre Stimme
gehört haben. Gleichwohl ändert sich das We-
sen derselben nicht. Und sie wird einmal laut ge-
nug in ihrem Gewissen reden. In wenig Augen-
blicken nennen sie ihn dennoch einen Betrüger
und Verführer, da sie sich von dem römr-chen
Landpfieger eine Wache bey seinem Grabe erbit-
ten, die nach ihrer Meynung seine Auferstehung
verhindern sollte. Ein Beweist, daß durch aus-
serordentliche Mittel und feyerliche ernsthafte
Begebenheiten die Menschen wohl erschüttert,
aber nicht gebessert werden. Aber für den From-
men sinder sich doch hier die trostreiche Wahrheit
Wieder, daß Gott die Ehre der Seinen einmal
reuet, und daß es doch immer gut sey, sich zu
dem zu halten, der sich in seinem Urtheile über uns
nicht vom Partheygeiste und Ansehen der Person
leiten
 
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