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Allgemeine theologische Bibliothek — 10.1778

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[Recensionen]
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[Recensionen XI-XVIII]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22495#0273
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dernünftig undschriftmäßig zu denkest. 269k
kann- und in der Fettigkeit, die er von selbst durch
Uebung in dem Gehorsam gegen den Schöpfer zu
erlangen etwa vermag. Ob es aber in eigentlicher:
Bedeutung eine natürliche Religion gebe, scheine
dem Vers, sehr zweifelhaft zu seyn. Allein, was
jetzt einige dagegen sagen, worauf er sich beruft,
bedeutet im Grunde nichts. Denn wenn dasjenige,
was sie vorbringen, gelten sollte, so würden wir auch
keine Philosophie, keine Mathematik, noch andere
Wissenschaften und Künste ohne eine Offenbarung
haben. Nimmt man keine natürliche Religion
an, so hat man keine sichere Regel, wornach man
eine Religion prüfen kann, ob sie wahr oder falsch
sey. Sagt man, der Mensch würde ohne allen
Unterricht nichts wissen, so hat das freylich seine
Richtigkeit; aber er kann den Unterricht, den ee
bekommen hat, durch den Gebrauch feiner natür-
lichen Verstandeskrafte oft sehr erweitern und vers
bessern und durch eigenes Nachdenken vorher ganz
unbekannte Wahrheiten erfinden. Daß manche
weise Heiden schon in den ältesten Zeiten viele
richtige Begriffe von Gort und göttlichen Dingen
hatten, ist gewiß nicht aus einer Überlieferung,
noch aus dem Lesen der heil. Schrift, die ihnen
ganz unbekannt war, herzuleiten. Setzt man auch,
wie der Verf. fortfahrer, daß es eine natürliche
Religion gebe, so würde doch dieselbe Zur Glücks
selig;
 
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