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Allgemeine theologische Bibliothek — 10.1778

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Kürzere Anzeigen sonderlich kleiner Schriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.22495#0353
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sonderlich kleiner Schriften. 349

nichts, als sympathetischen Freuden der Tugend-
haften, von elisärschen Reihen u.s.w. — endlich
trete der vierte am Abend um fünf Uhr auf, voll
von den Säßen dec ägyptischen Eremiten, predige
Reinigung von den sündlichen Begierden, gänzliche
Absonderung von den Menschen, Kasteiung u.s.f.
Und nun fragt Herr Weinland, nachdem er so
allerliebst witzig diese Auftritte geschildert hat, mit
einer sehr spöttischen Miene: was nun die Ge-
nreine bey so verschiedener Denkungsart ihrer Meh-
rer rhun solle? und was also daraus werden würde,
wenn das so fortgienge? ob man nicht mit jeder
Mondswandelung eine neue Religion, in zehn
Jahren einige tausend, und in zwanzig Jahren
gar keine haben würde? u.s.w. — Wenn doch,
so denken wir hiebey, Leute, die ihre Lieblingsfahe
beweisen wollen, nicht Fälle erdichteten, die nie-
mals vorgekommen sind, auch so lercht nicht vor-
kommen können. Entschieden wird dadurch wars
lich nichts; denn es ist der Gegenparthey eben so
leicht, zu ihrem Vortheil Fiktionen, Fragen und
Konsequenzen zu machen, und dadurch den soge-
nannten Herren Orthodoxen wehe zu thun. Am
wenigsten fruchte! es, wenn man seinen Wih mit
so bitterer Galle vermischt, wie hier unser Vers,
gethan hat. Man beobachte statt dessen lieber die
wirkliche Erfahrung, lerne das menschliche Herz ken¬
nen,
 
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