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Allgemeine theologische Bibliothek — 11.1778

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[Recensionen]
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[Recensionen XI-XX]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22496#0195
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des falschen und wahren GotLesdiensts. r 87
chen in den Neigungen des gefallenen Menschen
war: i) die Verfinsterung seines Verstandes,
da er dessen Heiterkeit und Starke durch seinen
Fall verlohren hatte. 2) Seine Neigungskraft
oder sein Wille in weitem Verstände hatte seine
wahre Richtung bey seinem Falte verlohren, da
solche vorher ganz aus Gott gieng. Numnehr
aber gieng sie bloö auf die Vollkommenheit sei-
ner geliebten Creatur, der er nun von ganzen Her-
zen ^u dienen anfieng. z) Die sinnlichen Vor-
stellungen, Begierden und natürlichen Triebe
machten einen viel starker» Eindruck in seinem
Gemüthe als die Vorstellungen seiner Vernunft
und die daher rührenden Neigungen. Er suchte
nun und verlangte, daß alles in der Welt, ja
Gott selbst also seyn sollte, wie es die Erreichung
seines falschen Grundzwecks erforderte: er wollte
und verlangte nun alles nach seiner eigenen Regel
eingerichtet zu haben, gleichwie Gott alles seinem
Grundzweck, oder der höchsten Regel seiner Ge-
rechtigkeit gemäß eingerichtet hatte. Es war
also in allen Neigungen, Absichten und Handlun-
gen des Menschen lauter Ungerechtigkeit. Seine
Ungerechtigkeit trennete ihn gänzlich von Gott
und sehte ihn aus aller Genreinschaft mit demsel-
ben. Von der Tugend der Menschen nach dem
Falle wird also geurtheilet: "Die Tugend des
natur-
 
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