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Allgemeine theologische Bibliothek — 11.1778

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[Recensionen]
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[Recensionen XI-XX]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22496#0198
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! 90 Philosophische Betrachtung
der ewige Tod und Verdammniß eine nothwen-
dige Folge ist. Die ersten Menschen hatten sich
durch ihren Fall die moralische Unvollkommenheit
oder die Verderbniß ihres Gemüthö zugezogen.
Zn Ansehung ihrer obern Gemülhskräfte waren
sie ein Ebenbild des Satans, und in AnsehuiO
ihrer untern ein Ebenbild des Viehes geworden.
Die Beschaffenheit ihrer Leiber mußte der nun-
mehrigen Beschaffenheit ihrer verderbten Gemü-
rher gemäß seyn. Daher waren sie allerhand
Schwachheiten, Krankheiten und sogar dem leib-
lichen Tode, wie andere Thiere der Erde, unter-
worfen. Diese verdorbene Gemüths- und Lei-
besbeschaffenheit ist auf alle ihre Nachkommen
durch dieZeugung fortgepflanzet worden, woraus
die Erbsünde oder die natürliche Neigung zu
Schein- und falschen Gütern, entstanden ist.
Nnnmehro ist eö dem Verf. leicht, die Pelagia-
ner, Socinianer rc. welche die Erbsünde für ein
Gehirndinghalten, abzuwcifen, auch die Römisch-
Catholifchen, welche die Lust und Neigung zum
Bösen von der Sünde oder der sündigen Hand-
lung unterscheiden wollen, eines bessern zu beleh-
ren. Er findet auch darin keine Schwierigkeit,
daß die Sünde der ersten Menschen ihren Nach-
kommen moralisch zugerechnet werde, weil Gott
nicht blos auf die Handlung, sondern auf die
Nei-
 
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