Hermbstaedt, Sigismund F. [Hrsg.]: Allgemeine theologische Bibliothek: Bibliothek der neuesten physisch-chemischen, metallurgischen, technologischen und pharmaceutischen Literatur (Berlin, 12.1779)

Eusebii Kirchengeschichte,
seinen eigenen Perioden u. dgl. zu liefern. Er
sagt, es sey an sich schon unanständig, einen al-
ten Mann wie einen zwanzigjährigen gepuderten
Stußer auftreten zu lassen, und überdem lauf«
man auch Gefahr, bey einer freyen und moder-
nen Übersetzung den Schriftsteller ganz etwas
anders sagen zu lassen, als er sagen wollte, zu-
mal wenn er dogmatische Sachen abhandelc, wie
dieses der Fall beym Eusebius sey. "Ich habe
mir, sagt er, "deswegen alle Mühe gegeben,
"ihn so treu als möglich zu übersehen, und ihn
"reden zu Kissen, nicht wie ich an seiner Stelle
würde gesprochen haben, sondern wie er zu sei-
ner Zeit, im vierten Jahrhundert, deutsch wür-
de gesprochen haben, wenn er damals unsere
jetzige deutsche Sprache gekonnt hätte." Der
Grundsatz des Ueberseßers ist nun sehr richtig
und seine Art zu verfahren also sehr lobenswürdig,
nur sind große Schwierigkeiten dabey, zumal
bey einem so starken Buche. Und denn könnte
man doch noch vielleicht sagen, daß eine zu ängst-
liche Treue und Genauigkeit im Uebersetzen bey
einem Buche, wo es fast btos auf die darinn
enthaltenen Nachrichten Und Sachen, und wenig
oder gar nicht auf die Schreibart ankommt, et-
was übersiüßiges sey. Allein diese Aengstlichkeit
ist nun auch hier nicht anzutreffcn, wie sich her-
nach