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Hermbstaedt, Sigismund F. [Hrsg.]
Allgemeine theologische Bibliothek: Bibliothek der neuesten physisch-chemischen, metallurgischen, technologischen und pharmaceutischen Literatur — Berlin, 12.1779

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88

D- Semlers Versuch
Vernunft widerspricht. Da die Schrift un-
möglich etwas enthalten kann, was derselben zu-
wider wäre, so kann auch folglich kein der Ver-
nunft widersprechendes Dogma in der Bibel
ftehen. Sollte es auch wirklich den Anschein
haben, als bestätigten die Aussprüche derselben
dieses Dogma, so rührt es entweder ans Man-
gel der Aufmerksamkeit bey dem Dogmatiker,
(der die Schriftstelle mit Gewalt für stch spre-
chend haben will,) oder aus wirklich verunglück-
ter Exegese her. Gerade in dem Fall ist die
gemeine Lehre von der Erbsünde und der Fort-
pflanzung derselben. Man weiß es auch aus der
Erfahrung, welche man über das Resultat der
vielen gelehrten Bemühungen selbst anstellen
kann, wodurch die Vertheidiger dieses Dogma
ihre Meynung erhärten wollen. Sie verlieren
sich in ein Labyrinth von Zweifeln, Zweydeutig-
keiten, von unnützen, subtilen Nebenbestimmun-
gen u. d. gl. aus dem sie sich nicht anders als
nurnine ckuAi herauösinden können.
Hr. D. Semler widerlegt nach der Befugniß, die
Lehrern des ChristenthumS ihre Vernunft und
Gottes Wort giebt, die hieher dem Scheine nach
gehörige Stellen, zeigt aus der Geschichte dec
Theologie, daß bey weitem nicht alle Kirchen-
väter über die Fortpflanzung der Sünde Adams
fo
 
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