Hermbstaedt, Sigismund F. [Hrsg.]: Allgemeine theologische Bibliothek: Bibliothek der neuesten physisch-chemischen, metallurgischen, technologischen und pharmaceutischen Literatur (Berlin, 12.1779)

Lzo Zur Beförderung des nühl. Gebrauchs
man muß selber dagegen etwas besseres vortragem
Doch vielleicht ist das die eigene Vorstellung des
Vers, die wir oben Seite 14z angeführt finden^
Aus dem Ganzen wird uns das wahrscheinlich;
so wie uns auch bekannt ist, daß andere toleran-
tere Theologen, die den Ungrund der gewöhnli-
chen gröbern Vorstellungsarr einsehen, dieselbe
behaupten. Wir wollen daher diese Erklärung
erst mit des Vers, eignen Worten ansühren, und
sod rnn unsre eigne Gedanken darüber beyfügen.
Es heißt: "Gott hat den Tod Jesu statt der
"St äsen der ganzen sündigen Welt gelten lassen;
"und >ie Mittheilung seiner Gnade und Selig-
"keit daran gebunden, nicht, weil ohne eine sol-
"che Stellvertretung seine Heiligkeit und Gerech-
tigkeit nicht befriedigt worden wären, sondern
" weil diese Verordnung der Sinnlichkeit der Men-
"schen, die aus der Religion nicht ganz vcrban-
"net werden kann, überhaupt sehr angemessen
"War, weil sie in das Gedankensystem der dama-
"ligen Welt insbesondere genau einpaßte, und
"solches doch zugleich verbesserte; weil sie endlich
"die Welt nur desto fester zum Glauben an die
"heiligende Lehre Jesu verband. " — Ist dieß
des Vers, eigne Meynung, so unterstehn wir uns,
ihn und Hr. Tellern sehr bald und glücklich zu
vereinigen. Der ganze Unterschied beyder Mey-
nung en