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Allgemeine theologische Bibliothek — 13.1779

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https://doi.org/10.11588/diglit.22497#0115
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über Gottes moralische Regierung.
und Tugend reden können; da es doch ewig wahr
bleibt, daß sich dieser Ton am besten zu dem
Kanzelvortrage schicke, auch gewöhnlicher Weise
den größten Nutzen schaffe. Was die Sachen
betrift, so pflichten wir zwar überhaupt den hier
vorkommendenErklärungenvöllig bey; wünschten
jedoch, daß manche Säße mehr bestimmt und
eingeschränkt worden wären. Vieles kann im
Allgemeinen in gewisser Absicht wahr seyn, was
dennoch mit Vorsichtigkeit auf besondere Fälle an-
gewendet werden muß. Dahin gehört z. E. der
Saß, daß der Krieg eine Strafe der Sünden
sey, welches vom Vers, sowohl in der ersten als
dritten Predigt behauptet wird. An und für
sich bleibt es ausgemacht, daß alle physikalische
und moralische Nebel in genauer Verbindung un-
ter einander stehn, und daß jene um dieser wil-
len auf dem Erdboden sind. Auch ists klar, daß
die Kriege in den Schriften des A. T. als Stra-
fen der Sünde vorgestellt werden. Allein, so
richtig letzteres ist, so muß man doch bedenken,
theils, daß dieß der alttestamentischen Sprache
eigen sey, auf gleiche Weise Gutes und Böses
Gott zuzuschreiben, ohne daß daraus eine aussen
ordentliche Mitwirkung desselben erwiesen wer-
den könne; theils, daß die theokratische Regie-
rrmgsform im jüdischen Staat besondere Drohun-
G s gen
 
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