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Allgemeine theologische Bibliothek — 13.1779

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Kürzere Anzeigen, sonderlich kleinerer Schriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.22497#0322
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Zi 2 Kürzere Anzeigen
die gewöhnliche Verstellung derselben sey richtig
und lasse sich so erweisen und vertragen, daß die
geübte Vernunft zufrieden seyn müsse; so gestehn
doch selbst strengere Theologen, daß die Anwen-
düng derselben bey Unterweisung der zarten Jur
gend entweder ganz ausgesetzt, oder doch mit
großer Behutsamkeit gemacht werden müsse. Die
Erläuterungen, die der kultiviere Verstand brau-
chen kann, faßt das Kind noch nicht. Und was
soll's also denken, wenn ihm Vater, Sohn und
Geist als drey Personen genannt werden, diesen
Einen Gort ausmachcn? Dringt doch der Herr
Vers, selbst in der Vorrede so sehr darauf, daß
Kinder nichts lernen sollen, was sie nicht verstehn.
Fast noch mehr hat es uns befremdet, daß alles
Böse in der Welt von den ungehorsamen Geistern
hergeleitet wird. Wenn man die mosaische Er-
zählung auch buchstäblich nehmen und recht viel
einräumen will, so gab ein böser Geist bloö durch
Verführung Anlaß zur ersten Sünde; wiewohl
auch diese Sache so problematisch ist, daß sie
schwerlich zum Kern der christlichen lehre gerech-
net werden kann. Alle nachfolgende Versündi-
gungen aber, sowohl bey unser» Stammeltern,
als bey ihren Nachkommen, von dieser ersten
Verführuna herzuleiten, da doch die Schrift selbst
uns so deutlich und geradezu aus unser eigen Herz
weiset:
 
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