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Allgemeines kritisches Archiv — 1.1777

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Ersten Bandes erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22474#0026
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allemal matt, wofern sie nicht ausserordentlich
gut ausgeführt werden; sind sie zu lang, so
überschlägt sie der ungeduldige Leser, um die
Hauptgeschichte zu verfolgen; und wenn die
Hauptgeschichre durch Digreßionen soll gehoben
werden, so liest man kein Gedicht, sondern
eine weikläuftige Beschreibung. In diesem Fall
befindet sich Hr. Geßner. Aber er ist ohngeach-
tet dieser wesentlichen Fehler dahin gediehen,
daß ihn ganz Europa mit Vergnügen liest,
rmd sein Gedicht verdient in vieler Betrach-
tung den Beyfall, den es erhalten har.
Man hätte indessen glauben sollen, der ira-
Liänische Uebersetzer würde sich, da er die Feh-
ler seines Originals so richtig eingesehn, durch
eine freye Übersetzung haben dessen wollen.
Aber mitnichten! Es scheint, ec habe es sich
zur Schande gerechnet, das Weikläuftige des
Hrn. Geßners noch weirläuftiger zu machen.
Gleich ihm, hat er sein Gedicht durch die inns
ren Schönheiten, die er reichlich hinein gefloch-
ten, angenehm gemacht. Wir zweifeln keineö-
wegeö, daß seine Ueberfttzung in Italien nicht
mit großem Beyfall sollte ausgenommen werden.
Die Gleichgültigkeit der Leser wird von dem
Reiz der Poesie, und einer blühenden Einbil-
dungskraft stets besiegt.
Wir wollen eine der schönsten Stellen da-
von anführen, wo der Dichter die Bestürzung,
die
 
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