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Allgemeines kritisches Archiv — 1.1777

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Ersten Bandes erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22474#0036
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Wenn ich mich nicht irre, so ist dießauSzwo sehr
diskrepanten Gesichtspunkten betrachtet, eines der
merkwürdigsten Produkte, so uns die lejt abge-
wichne Messe für die schöne Lilteratnr geliefert.
Von der Zett an, da zuerst Leßing in den Litt^atur-
briefen, die Littauischen Dainos empfahl, wie
viel hat man nicht unter Deutschen von Volks-
liedern geredet? wie eifrig hat man eö nicht ge-
wünscht, man möchte doch alle die Lieder sam-
meln, so noch gegenwärtig in unsrer Tyrolerinncn
und Hechelträger Munde wären, und Hal aus
einer solchen Sammlung, wer weiß, was für
großen Nutzen für schöne Litteratur sich verspro-
chen. Hier sind nun Z2 ächte deutsche Volk-
lieder, ungeändert aus dem Munde des Pöbels,
der sie noch täglich singt, abgedruckt. Man lese,
studiere sie, und sehe dann ans diesem kleinen
Echantillon, was unsere heuttagische Poesie aus
dem Smdio der alten Volkslieder sich für Nuz-
zeu und Zuwachs wird versprechen können-
Glaube man doch nicht, daß ich hier dem ver-
kapten Meister Säuberlich in der Vorrede nach-
beten wolle, der contra Daniel Wunderlich,
im deutschen Museo S- 449- erinnert, es möch-
te wohl gut seyn, all' alte Volkslieder würden
aufbchalten und im Druck gegeben; nicht für
Poeten, daß sie in ihnen Fundgrube für ihre
Kunst hatten, sondern für ehrbare Handwerkö-
purschen auf dem platten Lande, für Spinnstn-
bcn, und auf den Markten für Bänkelsänger die
sich damit nähmen- Offenbar übertreibt hier
der
 
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